Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
als Diplom-Informatiker habe ich in meinem Studium gelernt wie wichtig eine gute Zeitplanung und Aufwandsschätzung sowohl zeitlich, als auch finanziell für ein Projekt sind. Nun zeigen sich bereits früh in der Umsetzung von Stuttgart21 – in Stuttgart ist bisher wenig konstruktiv umgesetzt, kein Kilometer Tunnel gebohrt und das Grundwassermanagement nicht in Betrieb – erhebliche Mängel. In den Software Engineering Vorlesungen wurde immer wieder betont, dass Fehler die in der Anfangsphase eines Projektes gemacht werden später immense Kosten verursachen. Oftmals ist es dann sinnvoll und günstiger einen kompletten Neustart zu wagen. Nun haben sich in Stuttgart erhebliche Planungsfehler offenbart und zudem bestehen weiterhin große Risiken – im Übrigen ist dies, meiner Einschätzung nach, auch der eigentliche Grund warum bereits 2011 der damalige S21 Projektleiter Hany Azer das Projekt verlassen hat. Daher fordere ich Sie auf, unter den gegebenen Umständen, das Projekt als Ganzes in Frage und auf den Prüfstand zu stellen. In meinen Augen lässt das Ergebnis einer intensiven Prüfung im Interesse des Steuerzahlers und auch der Bahnkunden keinen anderen Schluss als das Ende des Projekts zu. Zeigen Sie Größe wie ihr Parteifreund Andreas Renner, der unlängst von S21 abgerückt ist, und beenden Sie Stuttgart 21.
Mit freundlichen Grüßen
… – Stuttgart, den 11.02.2013