Am Samstag, dem 28.2., um 12:00 h trafen wir, etwa ein Dutzend vk21-MitstreiterInnen, uns am Rohrer Kreisel, um mit einem Marsch durch Rohr die Lärmbelästigung zu demonstrieren, die den Bewohnern dort bald durch die Bauarbeiten der DB an der Rohrer Kurve droht.
Unsere Ausrüstung hierfür:
Ein Fahrradanhänger mit einer leistungsfähigen Lautsprecheranlage, die den zu erwartenden LKW- und Baustellenlärm recht realistisch wiedergab, Lärmschutzkopfhörer (nicht nur zur Verdeutlichung des zu erwartenden Lärms, sondern auch zum Schutz unserer Ohren) und Transparente zum Lärm und Lastwagenverkehr, darunter eines mit dem Text: „DB baut – es wird laut“. Ein aufklärender Flyer (Text siehe Ende des Artikels) wurde flankierend an Passanten verteilt und in die Briefkästen eingeworfen.
Zahlreiche Menschen in Rohr wissen nicht zuletzt durch unsere beständige Informationsarbeit schon eine ganze Menge über die Rohrer Kurve und würden lieber ihren Wald und die Gäubahnstrecke erhalten, als die Umsetzung der DB-Planungen zu erleben. Nach jahrelanger Baustelle wäre das Ergebnis dann unter anderem Mischverkehr aus S-Bahnen und Fernzügen Richtung Flughafen und ein in der Folge zusammenbrechendes Nahverkehrssystem.
Die Reaktionen waren, wie meist, geteilt: „Schämt euch“, meinte ein alter Rohrer – mir erschloss sich allerdings nicht, weswegen. Es gab aber auch viele zustimmend erhobene Daumen von Vorbeifahrenden und etliche neugierige und positive Reaktionen von Passanten. Am originellsten fand ich die Frage: „Der Krach kommt doch noch früh genug – warum fangt ihr denn jetzt schon damit an?“ Tja, warum wohl? Weil wir ihn verhindern wollen…
Rohrer Kurve – nichts als Lärm und Dreck!
Lange hatte die Bahn bestritten, den Baustellenverkehr für die Rohrer Kurve über Vaihingen abwickeln zu wollen, doch seit der Erörterung zum Planfeststellungsabschnitt 1.3 (Filderabschnitt) ist klar, dass genau das geplant ist. LKWs sollen durch die Schwarzbachstraße, die Osterbronnstraße, den Rohrer Kreisel und die Schönbuchstraße zur A8 fahren.
Aber die Abwicklung der Baustellenlogistik mitten durch ein Wohngebiet und den Rohrer Ortskern ist noch nicht alles. Bei der Erörterungsverhandlung musste die Bahn einräumen, dass bei der Berechnung des Lärms gerade die Baustelleneinrichtungsfläche vergessen wurde, die den Wohnhäusern in Rohr am nächsten liegt.
Die Realisierung der Rohrer Kurve würde also viel Lärm, Staub und Dreck für die Anwohner bedeuten.
Und wozu das alles?
Wäre mit Stuttgart 21 und insbesondere dem Filderabschnitt und der Rohrer Kurve eine deutliche Verbesserung für die Allgemeinheit verbunden, müssten wir alle wohl in den sauren Apfel beißen und die unzähligen Beeinträchtigungen in Kauf nehmen. Von einer Verbesserung für die Allgemeinheit kann aber nicht die Rede sein.
Der Tiefbahnhof von Stuttgart 21 würde eine deutlich geringere Kapazität als der heutige Kopfbahnhof haben und im Gegensatz zu diesem keinerlei Reserven für einen weiteren Ausbau bieten.
Auch wenn man die Rohrer Kurve und den Filderabschnitt isoliert betrachtet, ergeben sich keine Vorteile, sondern nur Probleme. Die Situation der schon heute extrem unpünktlichen S-Bahn wird sich durch den Mischverkehr aus S-Bahn und Zügen zwischen der Rohrer Kurve und dem Flughafen weiter verschärfen.
Und so zahlen wir alle für ein Projekt, das für die Allgemeinheit keine Verbesserung bringt, aber viel Geld der Steuerzahler in die Taschen von Investoren, Banken, Baukonzernen, Versicherungen und Immobilienspekulanten umverteilt. Doch damit nicht genug: Natur wird zerstört und unsere Umwelt stark belastet.
Nehmen Sie das alles nicht einfach hin! Informieren Sie sich, wehren Sie sich! Nehmen Sie z.B. mit uns Kontakt auf – persönlich beim Infostand am Samstag von 10:00 h bis 12:00 h auf dem Vaihinger Markt oder per E-Mail an info@vk21.de
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