Der 150. Infostand fiel genau in die Faschingszeit und wurde mit Krapfen und einer echt Mainzer Büttenrede und vielen kostümierten MitstreiterInnen und Stimmungsliedern bereichert. Besonders hervorzuheben ist noch die Anwesenheit des Herrn Ministerpräsidenten und der sehr geehrten Frau Staatsrätin Erler.
Hier die Rede- und Liedertexte zur Erinnerung für die Anwesenden und zum Nachlesen für die, die nicht dabei sein konnten:
Epilog
(mit Blick aufs Smartphone:)
Wo bin ich hier? Vaihingen an den Fildern.
Hier regnet’s grad. Ei, des hätt ich ohne Smartphone gar net gemerkt!
Was steht hier:
unser Top-Deal für Sie in Stuttgart:
Den Stuttgarter Hauptbahnhof vergraben – für 10 Milliarden Euro – Tippen Sie auf „Ich will den Deal“ – Nein, den Deal will ich net!
Liebe Vaihingerinnen und Vaihinger,
Wie Sie hörn, bin ich aus Mainz, en eschte Meenzer Bub.
Ich komme vom Schwabenstreich Mainz-Gonsenheim
Trotzdem bin ich mit dem Zug nach Stuttgart gefahrn. Der Meenzer Bahnhof, der im letzte Sommer lahmgelegt war, funktioniert ja jetzt wieder – bis zur Urlaubszeit oder bis zur nächsten Grippewelle. Unser Stellwerk ist jetzt wieder besetzt, trotz chronischer Personalnot
Aber dafür kommt jetzt vielleicht bald der Ronald Pofalla. Der Pofalla möchte seine Work-Life-Balance verbessern, des heißt: im Klartext er will weniger schaffe. Und deswege will er ins Management der deutschen Bahn.
Würd aber nicht schlecht dabei verdiene:
Ich hab’s mal ausgerechnet:
40 Stellwerksmitarbeiter sind gehaltstechnisch 1 Pofalla. Deswegen hätte ich gern fürs Mainzer Stellwerk zusätzlich 1, 5 Pofalla und fürs Stuttgarter Stellwerk 5,0 Pofalla. Des hängt mit der unterschiedliche Größe zusamme:
Mainz hat 220.00 Einwohner. Der Durchgangsbahnhof hat 10 Gleise. Stuttgart hat 600.000 Einwohner (also für en Mainzer Vorort sehr groß)
Der geplante unterirdische Bahnhof hat 8 Gleise.
Wer sowas plant, über den sage mir in Meenz: Dumm geboren, nix dazugelernt und die Hälft wieder vergesse.
Und jetzt kommt unser angekündigter Ehrengast aus der Landesregierung – drauße steht eine Staatsrätin – wolle mer se roilosse?
Ja, vielen Dank für die Einladung, Ich heiße Gisela Erler,
Ich begrüße alle Würdenträgerinnen und Würdenträger, alle Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber und Gästinnen und Gäste und natürlich alle Filderinnen und Filder.
Es freut mich, dass ich als Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Burgerbeteiligung hier sein darf. Was ist das für ein Amt, das ich bekleide?
Diese Person hat alle Aktiväten in den verschiedenen Ministerien zu bündeln, die da so in den verschiedenen Häusern…, Sie verstehen? Und das läuft auch real so, weil dieses Thema unserer Regierung besonders am Herzen liegt.
Ich bin auch Unternehmerin, aber ich unternehm jetzt gar nix mehr. Ich bin ja als Staatsrätin dauernd unterwegs von Burgerbeteiligung zu Burgerbetiligung.
Sie kennen mich alle vom Filderdialüg – äh – Fllderdialog! Wir logen damals sehr viel – äh wir lügten, äh wir legten legten damals sehr viel Wert auf die Partizip… also, dass die Burger dabei sind…
Das waren nicht so viele Burger, die sich gemeldet haben. Die hatten wohl Angst, dass wir sie fressen!
Aber natürlich geht’s mir und uns nicht nur um Beteiligung, das Ganze muss auch finanziert werden, deshalb muss man auch Demokratie und Ökonomie zusammenbringen, denn in der Ökonomie kommt’s auf die Sparsamkeit drauf an.
Also wir haben in Baden-Württemberg schon viele Fortschritte gemacht, aber es bleibt noch viel zu tun.
Wenn man an Burgerbeteiligung denkt, denkt man an vor allem an Hamburgerinnen und Hamburger.
Also, die Hamburgerinnen sind sehr aktiv und bringen sehr viel ans Laufen.
Aber es gibt auch Cheeseburgerinner und Big Wopperinner. Die Politik ist nicht attraktiv für Cheeseburgerinnen – da haben wir in BW nur einen Anteil 18 %, das ist bundesweiter Minusrekord.
Und die Big Whopperinnen sind abhängig von der Vorstellung, dass ihr Big Whopper sie ernährt. Das ist für mich unerträglich, denn ich bin eine engagierte Feministin, auch wenn mir Alice Schwarzer mal das eiserne Mutterkreuz verliehen hat. Das sieht man an meinem Einsatz für die Filderinnen. Und wir haben jetzt auch einen ganz aktuellen Fall.
Also Degerloch, Sie kenne ja alle Degerloch. Das ist ein großes Loch, wie der Name schon sagt.
Und unter dieses Loch soll jetzt ein anderes Loch gebohrt werden. Und dafür brauchen wir Containerinnen und Container und müssen zusehen, dass die gut untergebracht sind.
Sie ahnen ja nicht, was man da alles tun muss und wie lange es dauert, bis so ein Burger mal richtig durch ist.
Ich komme jetzt ans Ende meiner Ausführungen. Wie geht’s bei mir persönlich weiter? Ich möchte mich noch nicht zur Ruhe setzen. Ich möchte mehr Bücher schreiben, mehr von meinem Wissen weitergeben. ich möchte Schulen gründen – Baumschulen, Hundeschulen. Sie sehen, ich habe noch allerhand vor.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich freue mich, Sie bei der nächsten Burgerbeteiligung zu treffen.
Stimmungslieder-Teil 1.3.14
Und jetzt noch einige Fastnachts-Stimmunglieder – bitte die Blätter zur Hand nehmen:
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Stimmungslieder-Teil
Du wirst im Auto gefahrn Meide die Gleise und meide die Bahn
Du wirst im Auto gefahrn (Dein Glück!) (Melodie: Humba-humba-humba-Täteräää) Man hört so oft, die deutsche Bahn ist heut nicht mehr modern und trotzdem nutz ich sie halt immer wieder gern Doch statt Instanderhaltung hat dem Grube stets geschmeckt Ein unsinniges Giganto-Projekt Denn er will Tunnel-Tunnel-Tunnel-täterä Dann sagt der Vorstand auch dasselbe noch einmal Denn er will Tunnel-Tunnel-Tunnel-täterä Doch für den Grube kommt der Hochmut vor dem Fall – Jawoll! (Melodie: So ein Tag, so wunderschön wie heute) So ein Bahnhof, wunderschön wie heute So ein Bahnhof, der darf nie vergehn!
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Epilog
Also ich kann nur sagen:
Was die Bahn an Narrheit hier hinlegt, da kann man als Mainzer Fassenachter nur neidisch werden!
Was die Bahn in Stuttgart macht,
Ist närrischer als Fassenacht!
Drum finden wir die Bahn doof
Und retten unseren Bahnhof!
Helau!
Noch mehr schöne Fotos sind auf unserer Galerie zu finden.