Es ist das Jahr 2006 im Rahmen meines Softwaretechnik-Studiums muss ich mich für ein Nebenfach entscheiden und besuche verschiedene Institute, darunter das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement, eng verwoben mit dem Fraunhofer IAO.
Dies stellt zugleich meinen ersten Kontakt mit dem Thema S21 dar. In einem 3D-Käfig des IAO gehöre ich wohl zu den Ersten die den neuen Bahnhof betreten. Alles ist auf Hochglanz poliert und hübsch anzusehen.
Es gab zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2006 und in den kommenden vier Jahren eigentlich keinen Anlass für mich, mich näher, mit dem Thema S21 zu beschäftigen. Auf den ersten Blick war nichts zu erkennen, was mich an S21 zweifeln lassen konnte, auch weil ich lange davon überzeugt war, dass weder Nord- noch Südflügel S21 zum Opfer fallen würden.
Es ist das Jahr 2010. Im August muss ich feststellen, dass der Abriss des Nordflügels wohl kurz bevorsteht. Ich stellte mir die Frage , wie es sein kann, dass ein denkmalgeschütztes Gebäude so einfach abgerissen werden kann und beginne mich mit dem Thema S21 als Gesamtes auseinander zusetzen.
Stand am Anfang meiner Recherchen noch ein ungutes Gefühl, so wurde daraus mit jedem Fakt mehr und mehr Verärgerung und spätestens nach dem 30. September eine unbändige Wut. Besonders erschreckend ist für mich die Art und Weise wie die Regierung in Baden-Württemberg und in Berlin mit den Bürgern, den Wählern, umgeht und wie sie sich ihnen gegenüber verhält. Spätestens seit dem 30. September mit den unrechtmäßigen Baumfällungen und dem völlig unverhältnismäßigen Vorgehen der Polizei gilt für mich der Spruch von Berthold Brecht:
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
Stuttgart 14. Januar
Sascha