Erste Begegnung
1992 habe ich den Stuttgarter Hauptbahnhof das erste Mal gesehen. Ich fand ihn nicht besonders schön, aber ganz übersichtlich. 1994 hörte ich dann davon, dass er umgebaut werden sollte und dachte mir nichts weiter dabei. Dass er um 90° gedreht und unter die Erde verlegt werden sollte, habe ich erst sehr viel später verstanden.
Kinder, Küche, Kirche
Einige Zeit war ich beruflich in Frankfurt, dann habe ich zwei Kinder bekommen und mich mit anderen Dingen beschäftigt: Windeln wechseln, den Überblick im Chaos behalten, Kindergartenfeste, Adventskränze binden, ehrenamtliches Kochen in der Schule, Elternbeiratssitzungen, den Garten gestalten etc.
Aufwachen!
Ein diffuses Gefühl, dass es Quatsch sei, diesen ‚ach so tollen‘ neuen Bahnhof zu bauen hatte ich schon. Am 1. Oktober habe ich angefangen mich genauer zu informieren. Egal welches Thema man anstieß, es kamen immer mehr Gründe gegen das Projekt zum Vorschein.
Die Fragen
Warum soll dieses Projekt mit solcher Macht und wider jede Vernunft durchgesetzt werden? Warum schickt der Staat Wasserwerfer und Hunderschaften gegen die eigene Bevölkerung? Wem nützt das Projekt?
Blick hinter die Kulissen
Die Antwort konnte man nicht nur im Stern lesen. Ein fein gesponnenes Netz zieht sich durch unsere Politik- und Medienlandschaft. Dahinter stehen Firmen wie Herrenknecht, Einkaufszentrumsbetreiber (ECE), Daimler und andere.
Unser aller Geld
Der Normalbürger darf – oder besser: muss – sein Geld in Form von Steuern hingeben und es soll in den Taschen dieser Firmen verschwinden. Leider verschwindet damit auch unser ausbau- und leistungsfähige Bahnhof, unsere Lebensqualität, unser Park und nicht zuletzt unsere Demokratie.
Was tun?
Wer das sehenden Auges zulässt und seinen Kopf in den Sand steckt, hat schon verloren. Wer kämpft, hat immerhin eine Chance zu gewinnen. Und wir sind viele!
Vaihingen, 24.01.2011
Conny