Freispruch

Am 26. Juli 2010 besetzten einige Widerständler den Nordflügel des Bahnhofs, um gegen den Wahnsinn des angekündigten Abrisses ein Zeichen zu setzen. Die ersten von ihnen mussten sich vergangenen Donnerstag, 17.2., vor Gericht für ihren friedlichen zivilen Ungehorsam verantworten. Sie mussten sich dafür verantworten, ohne etwas beschädigt zu haben in ein bereits leer geräumtes Gebäude gegangen zu sein. Als die Polizei sie mitnehmen wollte, um sie zur Aufnahme der Personalien in die Hahnemannstraße zu bringen, gingen die Besetzer freiwillig mit. Unser Vaihinger Gerhard Wick war einer der fünf Angeklagten. Auch er wurde wegen Hausfriedensbruch angeklagt – obwohl er 300 Meter vom Nordflügel entfernt von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde. Viele Menschen unterstrichen am Donnerstag ihre Solidarität mit den Angeklagten. Die Vaihinger zeigten auch vor dem Gerichtsgebäude mit ihrem Banner Flagge. Zur Gerichtsverhandlung kamen weit mehr Leute, als der Gerichtssaal fassen konnte. Und es war ruhig im vollbesetzten Saal, nur ganz wenige Male waren während der Verhandlung einzelne Zwischenrufe zu hören. Jeder der fünf legte mit seinem persönlichen Plädoyer dar, warum er oder sie sich für den Weg des zivilen Ungehorsams entschieden hat beziehungsweise worum es ihnen geht, warum sie genau so handelten, wie sie es taten und warum sie deswegen nicht zu kriminalisieren sind. Gerhard Wick wurde frei gesprochen, Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler räumte in seinem Plädoyer ein, dass er wohl irrtümlich auf der Anklagebank gelandet ist und beantragte Freispruch. Die vier Mitangeklagten wurden zu je zehn Tagessätzen verurteilt.
Nachdem Gerhard von Anfang an deutlich gemacht hatte, dass er an der Nordflügel-Besetzung nicht beteiligt war, sondern lediglich vor dem Gebäude mit vielen anderen demonstrierte, ist es doch schön, dass nun nach einer recht einfachen Prüfung der vorhandenen Akten und Fakten auch von Gerichts wegen festgestellt wurde, dass der gegen ihn erhobene Vorwurf nicht gehalten werden konnte. Wir freuen uns mit Gerhard!

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Freispruch

Am 26. Juli 2010 besetzten einige Widerständler den Nordflügel des Bahnhofs, um gegen den Wahnsinn des angekündigten Abrisses ein Zeichen zu setzen. Die ersten von ihnen mussten sich vergangenen Donnerstag, 17.2., vor Gericht für ihren friedlichen zivilen Ungehorsam verantworten. Sie mussten sich dafür verantworten, ohne etwas beschädigt zu haben in ein bereits leer geräumtes Gebäude gegangen zu sein. Als die Polizei sie mitnehmen wollte, um sie zur Aufnahme der Personalien in die Hahnemannstraße zu bringen, gingen die Besetzer freiwillig mit. Unser Vaihinger Gerhard Wick war einer der fünf Angeklagten. Auch er wurde wegen Hausfriedensbruch angeklagt – obwohl er 300 Meter vom Nordflügel entfernt von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde. Viele Menschen unterstrichen am Donnerstag ihre Solidarität mit den Angeklagten. Die Vaihinger zeigten auch vor dem Gerichtsgebäude mit ihrem Banner Flagge. Zur Gerichtsverhandlung kamen weit mehr Leute, als der Gerichtssaal fassen konnte. Und es war ruhig im vollbesetzten Saal, nur ganz wenige Male waren während der Verhandlung einzelne Zwischenrufe zu hören. Jeder der fünf legte mit seinem persönlichen Plädoyer dar, warum er oder sie sich für den Weg des zivilen Ungehorsams entschieden hat beziehungsweise worum es ihnen geht, warum sie genau so handelten, wie sie es taten und warum sie deswegen nicht zu kriminalisieren sind. Gerhard Wick wurde frei gesprochen, Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler räumte in seinem Plädoyer ein, dass er wohl irrtümlich auf der Anklagebank gelandet ist und beantragte Freispruch. Die vier Mitangeklagten wurden zu je zehn Tagessätzen verurteilt.
Nachdem Gerhard von Anfang an deutlich gemacht hatte, dass er an der Nordflügel-Besetzung nicht beteiligt war, sondern lediglich vor dem Gebäude mit vielen anderen demonstrierte, ist es doch schön, dass nun nach einer recht einfachen Prüfung der vorhandenen Akten und Fakten auch von Gerichts wegen festgestellt wurde, dass der gegen ihn erhobene Vorwurf nicht gehalten werden konnte. Wir freuen uns mit Gerhard!

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