Erklärung vor der Volksabstimmung

Wir Vaihinger für den Kopfbahnhof wünschen uns einen großen Anteil an JA-Stimmen bei der Volksabstimmung am 27. November.

ABER:

Wir haben eine Volksabstimmung in dieser Form (landesweit und mit 1/3-Quorum) nicht gewünscht. Ziel der Bewegung gegen Stuttgart21 war ein Bürgerentscheid in Stuttgart und Region, also unter den unmittelbar Betroffenen, bei dem die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet.

Für einen Bürgerentscheid wurden weit mehr als die ausreichende Anzahl an Unterschriften gesammelt. Der Gemeinderat lehnte dennoch die Durchführung eines solchen Bürgerentscheides ab.

Frau Merkel hat die Landtagswahl zur Volksentscheidung über Stuttgart21 erklärt. Nach der Wahlniederlage von Schwarz/Gelb spricht davon keiner mehr.

Das Ergebnis wird durch die Fragestellung und das Quorum mit großer Wahrscheinlichkeit NEIN lauten und die Presse wird titeln:

„Baden-Württemberg hat für S21 abgestimmt!“

Durch die Volksabstimmung soll – ebenso wie durch Faktencheck (Schlichtung) und Stresstest – die Bewegung gegen den Tiefbahnhof geschwächt werden. Geht die VA zu Gunsten des Tiefbahnhofs aus, dann protestiert es sich ungleich schwieriger, als wenn man die Mehrheit hinter sich weiß oder auch nur fühlt.

Es gibt viele mögliche Ergebnisse der Volksabstimmung. Für uns ist die Anzahl der JA-Stimmen ein Gradmesser für den Auftrag, den Protest fortzusetzen. Nicht jede/r ist in der Lage und bereit, Protest öffentlich zu zeigen. Für diese Menschen handeln wir sozusagen stellvertretend mit. Für uns bedeutet jede JA-Stimme eine Verpflichtung zum Weitermachen.

Aber viel mehr noch als diese „externen“ JA-Stimmen überwiegt die eigene oder innere Stimme. Die moralische Verpflichtung, gegen einmal erkanntes Unrecht aufzustehen. Wer einmal hinter die von den Medien aufgebauten Kulissen geblickt hat, erkennt das systematische Belügen und Täuschen der Parlamente, das Tricksen mit Zahlen, das Geheimhalten von Gutachten und die im Hintergrund agierenden Netzwerke aus Bauindustrie, Bahn, Automobilkonzernen, ECE (Einkaufszentren), sonderbaren Stiftungen und willfährigen weil ökonomisch abhängigen Instituten.

Das große Ziel ist private Bereicherung zu Lasten des allgemeinen Wohls – in einem gigantischen Umfang, ohne Rücksicht auf Volkswirtschaft, Umwelt und Soziales.

Wenn wir diesen Zusammenhang klar erkennen, müssen wir uns empören! Diese Empörung und das Ziel, einen sehr gut funktionierenden und denkmalgeschützten Bahnhof, die einzigartigen Mineralquellen und eine lebenswerte Innenstadt zu erhalten, sind unser Antrieb und daran ändert auch eine Volksabstimmung nichts.

Wir werden nicht locker lassen, bis das Projekt Stuttgart21 gestoppt ist.

OBEN BLEIBEN!

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