Presseerklärung: 1100 Bürger fordern Kauf des aurelis-Geländes durch die Stadt Stuttgart

Unterschriften bei der UTA-Sitzung des Stuttgarter Gemeinderats an Bürgermeister Hahn übergeben.

Stuttgart, 20.9.2011: 1136 in Stuttgart-Vaihingen gesammelte Unterschriften wurden heute bei der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses (UTA) des Stuttgarter Gemeinderats von zahlreichen anwesenden Vaihingern für den Kopfbahnhof an Herrn Bürgermeister Hahn übergeben.

In der Entschließung sprechen sich die Unterzeichnenden für den Erwerb des aurelis-Geländes durch die Stadt aus und befürworten die Einstellung der aurelis-Planungen zugunsten einer Nutzung, die statt privaten wirtschaftlichen Interessen der Allgemeinheit zugute kommt. „Wir fordern“, so Cornelia Geeve von den Vaihingern für den Kopfbahnhof in ihrer Ansprache an den UTA, „den Kauf des aurelis-Geländes östlich des Vaihinger Bahnhofs durch die Stadt Stuttgart. Dafür dürfte auch OB Schuster zu begeistern sein, der auf dem Marktplatz am Mittwoch mehrfach betont hat, dass der Kauf des Rosensteingeländes durch die Stadt wichtig gewesen sei, um das Gelände der Spekulation zu entziehen und mit umfassender Bürgerbeteiligung zu entwickeln.“

Die Firma aurelis beabsichtigt nach den bisher bekannt gewordenen Planungen, ihr Gelände am Vaihinger Bahnhof mit einer dichten Bebauung primär nach Renditegesichtspunkten zu verwerten. Der Bezirksbeirat Stuttgart-Vaihingen sprach sich hingegen mit großer Mehrheit dafür aus, das Gelände durch die Stadt selbst zu entwickeln.

Für diese Sicht des Bezirksbeirats sprechen handfeste Argumente, z. B. das Stadtklima, das Vorhandensein von Sonderbiotopen und seltenen Arten sowie die angestrebte Grünflächenvernetzung im Stadtbezirk. Aber auch die Verkehrserschließung der Fläche sowie der angrenzende Gewerbeflächenleerstand stellen nicht bewältigte Problempunkte der aurelis-Planungen dar.

Vaihingen hat in den letzten Jahren eine starke Verdichtung erfahren (zuletzt ein Daimler-Schulungszentrum anstelle einer historischen Parkanlage) und bietet im Vergleich mit anderen Stadtteilen wenig Erholungsflächen. Vor allem für Jugendliche fehlt es an zentrumsnahen Angeboten. Auch der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger, den Vaihinger Bahnhof zum Regionalbahnhalt aufzuwerten, würde sich mit den aurelis-Planungen zerschlagen.

Befürworter des aurelis-Konzepts sprechen nach der von aurelis gelenkten Bürgerbeteiligung im Februar von einer „gefühlten Mehrheit“ für die aurelis-Pläne. „Tatsache ist jedoch“, so Christoph Houtman von den Vaihingern für den Kopfbahnhof, „dass sich die Vaihinger Bürgerschaft erst seit wenigen Monaten ernsthaft mit den unterschiedlichen Optionen an diesem Standort befasst. Wir setzen einer ‚gefühlten Mehrheit’ die gezählten Stimmen von mehr als 1100 Bürgerinnen und Bürgern entgegen. Und dies sind bei weitem nicht alle unsere Unterstützer.“

Die Stadt Stuttgart muss durch einen Rückkauf des Geländes wieder als Träger der Planungshoheit in Erscheinung treten. Die Fläche war öffentlicher Besitz, der 1888 für Belange der Eisenbahn, also öffentliche Belange, gewidmet und dafür sogar teilweise enteignet wurde. Er gehört in die öffentliche Hand zurück, um größtmöglichen Nutzen für die Allgemeinheit zu schaffen. Die Vaihinger für den Kopfbahnhof fordern daher den UTA auf, die Beschlüsse des Vaihinger Bezirksbeirats umzusetzen und eine echte Bürgerbeteiligung durchzuführen.

Rückfragen: presse@vk21.de
aurelis_unterschriften.pdf

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